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Thematische Erfahrungsberichte

Typ: Artikel

Im Rahmen der Begleitforschung wurden thematische Fallstudien erstellt, welche zentrale Themenschwerpunkte identifizieren und aufbereiten. Dabei werden Impulse aus den Projekten zu programmbezogenen Themen aufgegriffen und geeignete Querschnittsthemen und Aufgaben aus aktuellen Fachdiskussionen oder anderen (Forschungs-) Projekten beobachtet und aufgearbeitet.

Die Erkenntnisse im Rahmen des Bundesprogramms wurden in den folgenden thematischen Erfahrungsberichten aufbereitet:

Partizipation von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen an Innenstadtentwicklung

Innenstädte und Ortszentren sind Kristallisationsorte und Treffpunkte für alle Generationen. Die zielgerichtete Integration neuer Akteurs- und Altersgruppen in die Stadtentwicklung setzt innovative Impulse und ermöglicht mutige Schritte, um die Städte und Gemeinden gerecht und zukunftsfähig aufzustellen. Dabei werden zunehmend Kinder und Jugendliche adressiert, auch in Zusammenhang mit den aktuell diskutierten Transformationsbedarfen der vielfach monofunktional ausgerichteten Innenstädte. Diese sollen künftig multifunktionaler, generationengerechter und krisenfester werden. Dazu gehört konsequenterweise eine Erweiterung der am Prozess zu beteiligenden Zielgruppen um Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene.

In vielen Projekten im Bundesprogramm wird die Schaffung attraktiver Angebote und Besuchsmotive für möglichst viele Bevölkerungsgruppen als wichtiges Ziel verfolgt. Dieser Erfahrungsbericht untersucht exemplarische Lösungsansätze ausgewählter ZIZ-Kommunen darauf, wie sie Kinder und Jugendliche in die Innenstadtentwicklung einbinden.

Reallabore

Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren sind resilient und geprägt durch eine Nutzungsmischung und eine hohe Aufenthaltsqualität. Dazu muss auch die soziale Teilhabe aller Innenstadtakteure gestärkt werden. Es braucht außerhalb der klassischen Planung neue kooperative und kreative Ansätze, um Innenstädte zu transformieren. Ein Reallabor ist eine transdisziplinäre Forschungsmethode, bei der innovative Lösungen für gesellschaftliche Herausforderungen unter realen Bedingungen getestet werden. Ziel ist es, Konzepte für Stadtentwicklung und Mobilität sowie ihre Akzeptanz sowie Wirksamkeit zu prüfen. Reallabore ermöglichen es also, die Innenstadt zum Testraum werden zu lassen und in einem kooperativen Rahmen innovative Strategien und neue Blickwinkel für deren zukünftige Gestaltung auszuprobieren.

Verschiedene Kommunen im Bundesprogramm nutzen Reallabore, um den Strukturwandel in Innenstädten zu fördern und Veränderungen in Verkehr, Raumgestaltung oder Klimaanpassung voranzutreiben. Anhand konkreter Beispiele aus den Kommunen zeigt der Erfahrungsbericht, wie Reallabore erfolgreich als Testumgebung für nachhaltige und zukunftsfähige Stadtentwicklungskonzepte eingesetzt werden können.

Der Verfügungsfonds als Instrument zur Aktivierung und Einbindung der Stadtgesellschaft in die Innenstadtentwicklung

Seit jeher gelten Innenstädte als Zentren der Kommunikation und des Austausches von Informationen, Waren und Dienstleistungen und sind so ein zentraler Identifikationsort. Infolge aktueller Transformationsprozesse gerät diese Funktion und Zuschreibung in Schieflage, die Leitfunktionen der Innenstadt sind auf dem Rückzug und stehen zunehmend in Konkurrenz mit Nachbarschaften, Quartieren und dem digitalen Leben, die an Bedeutung gewonnen haben. Für eine erfolgreiche Transformation bedarf es vor diesem Hintergrund auch eines Engagements aus der Bevölkerung. Somit gewinnen Instrumente und Formate an Bedeutung, die diese Anforderungen erfüllen.

Der Verfügungsfonds ist ein etabliertes Instrument in der Städtebauförderung, das bürgerschaftliches Engagement fördert und auch im Bundesprogramm „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“ weit verbreitet ist. Der Erfahrungsbericht untersucht den Einsatz von Verfügungsfonds in den Programmkommunen, die zur Transformation von Innenstädten beitragen, indem es die Bevölkerung zur Mitgestaltung motiviert.

Methoden zur Erfassung und Analyse von Passantenfrequenzen

Der anhaltende Strukturwandel, einhergehend mit einem veränderten Einkaufsverhalten und wegfallenden Einzelhandelsnutzungen führt zu grundlegenden Veränderungen in vielen Innenstädten. Eine zentrale Frage in diesem Zusammenhang besteht darin, wie sich die Nutzung der Innenstadt durch die Bürgerinnen und Bürger verändert: Wie viele Menschen besuchen zu welchen Zeiten die Innenstadt? Wie lange halten sich die Menschen dort auf? Was sind die wesentlichen Besuchsmotive? Eine präzise Kenntnis der Passantenfrequenzen und eine Messung an unterschiedlichen Mikrostandorten kann dabei helfen, passgenaue Lösungen zur Belebung der Innenstädte zu entwickeln und bereits durchgeführte Maßnahmen (z. B. Feste und Veranstaltungen) zu evaluieren.

Der Erfahrungsbericht stellt verschiedene Methoden zur Erfassung von Passantenfrequenzen vor und geht auf ihre Vor- und Nachteile ein. Da einzelnen Kommunen oft die Kapazitäten fehlen, sich einen umfassenden Überblick über alle verfügbaren Methoden zu verschaffen, bietet der Erfahrungsbericht einen Einstieg in das Themenfeld.