Dokumentation 3. Peer-to-Peer-Austausch „Wohnen in der Innenstadt“
Am 7. März 2024 veranstaltete das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) den dritten Peer-to-Peer-Austausch zum Thema „Wohnen in der Innenstadt“.
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Zeit
Beginn: 07.03.2024
Ende: 07.03.2024 -
Ort
online
Die Peer-to-Peer-Veranstaltungen ermöglichen einen niedrigschwelligen und direkten Austausch zwischen den Programmkommunen zu Themen, die sich im bisherigen Programmverlauf als bedeutsam erwiesen haben. Im Rahmen eines zweistündigen online Termins können sich die Kommunen so informell austauschen. Der dritte Peer-to-Peer-Austausch thematisierte das "Wohnen in der Innenstadt" und fand am 7. März 2024 statt. Nach einer thematischen Einführung und Kurzimpulsen aus ausgewählten Programmkommunen, gab es Raum für die Diskussion praktischer Erfahrungen aus weiteren Programmkommunen.
Eröffnet wurde der Peer-to-Peer-Austausch durch Kathrin Senner vom Deutschen Verband für Wohnungswesen, Städtebau und Raumordnung e.V. (DV). Für das BBSR begrüßte Iris Fryczewski die anwesenden Vertreterinnen und Vertreter der Programmkommunen. Anschließend gab Philipp Schwede, empirica, eine kurze thematische Einführung zu aktuellen Entwicklungstrends innerstädtischer Wohnungsmärkte und -dynamiken.
Drei Programmkommunen berichteten in kurzen Inputs von ihren Ansätzen im Rahmen des Bundesprogramms: In Hildesheim liegt der Fokus auf der Reduzierung des bestehenden Wohnungsleerstands in der Innenstadt, wie Sandra Brouër, Fachbereichsleiterin Stadtplanung und Stadtentwicklung der Stadt Hildesheim, darstellte. Dazu soll das Image des Wohnstandorts Innenstadt verbessert und das Wohnumfeld aufgewertet werden. Im Rahmen von ZIZ lässt die Kommune einen Rahmenplan Innenstadt 2030 erstellen und leistet niedrigschwellige immobilienwirtschaftliche Beratung. Trier hingegen weist einen engen Wohnungsmarkt auf, zudem sind im gesamten Stadtgebiet nur wenig Flächen für Wohnungsneubau verfügbar. Die Stadt Trier, vertreten durch Sabine Borkam von der Stabsstelle im Amt für Immobilien, Innenstadt, Handel, Bau- und Umweltordnung, bearbeitet fünf Projekt-Bereiche in der Innenstadt und lässt Machbarkeitsstudien inklusive baurechtlicher Abstimmungen erstellen, um Entwicklungsperspektiven für ausgewählte Immobilien zu entwickeln. Die Kommune kann den Eigentümern so ein abgestimmtes Angebot für die Entwicklung der Gebäude machen. Prof. Elke Pahl-Weber, Innenstadtkoordinatorin, berichtete, dass Hamburg positive Erfahrungen mit der Änderung des Planungsrechts in der Innenstadt macht. Mittlerweile weist der B-Plan hier einen hohen Anteil urbaner Gebiete aus, die eine Festsetzung von bis zu 50 Prozent Wohnraum ermöglichen. In Arbeit ist zudem eine Anpassung der Hamburger Bauordnung, die eine Umnutzung bestehender Gebäude zu Wohnzwecken erleichtern soll. Aber auch der Abriss und Neubau zur Schaffung von Wohnraum hat sich in Hamburg bewährt.
Die abschließende Diskussion thematisierte u.a., ob Wohnen im Vergleich zu anderen Nutzungsformen geeignet ist, um die Frequenzen der Innenstädte zu erhöhen. Gerade für Städte mit viel Einzelhandelsflächen in den Innenstädten kann die teilweise Umwandlung in Wohnraum zu einer Stärkung der Innenstädte beitragen. Die Diskussion zeigte auch, dass bestimmte Eigentümergruppen nur schwer erreichbar sind und trotz bestehender Leerstände in ihren Immobilien leider kein Interesse an der Entwicklung der Innenstädte zeigen.