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Ein zentrales Qualitätsmerkmal neu gebauter Stadtquartiere sind quartierbezogene, gemeinsam genutzte Innen- und Außenräume sowie materielle Güter oder Serviceangebote zur Erweiterung wohnbezogener Nutzungen. Diese Möglichkeitsräume sind Grundlage für eine gemeinwohlorientierte, nachhaltige und resiliente Quartiersentwicklung. Ihr Nutzen liegt vor allem in der Stärkung des nachbarschaftlichen Zusammenlebens, daher werden sie hier als „Infrastrukturen des Gemeinsamen“ bezeichnet. Die Mehrwerte solcher Infrastrukturen, die gemeinsames und gemeinschaftliches Handeln fördern, sind vielfach anerkannt. Neben gemeinschaftsbasierten Wohnungsunternehmen, engagieren sich zunehmend auch private und kommunale Unternehmen über die Kernaufgabe Wohnen hinaus, um Infrastrukturen des Gemeinsamen im Quartier zu entwickeln. Dieses Potential unternehmerischer Quartiersentwicklung wird jedoch nicht voll ausgeschöpft, da verschiedene Hemmnisse der Realisierung gegenüberstehen. Der Fokus dieser Untersuchung lag daher auf der Rolle privater Akteure in der Entwicklung neuer Stadtquartiere. Die zentrale Frage war, welche Infrastrukturen des Gemeinsamen können (sich) Wohnungsunternehmen leisten.

Am Beispiel von sechs Projekten unterschiedlicher Wohnungsunternehmen in verschiedenen deutschen Stadtquartieren wurde untersucht, welche Motive für die Entscheidung zur Bereitstellung von Infrastrukturen des Gemeinsamen ausschlaggebend waren, wie der Betrieb gewährleistet wird und wie Kosten und Nutzen bestimmt wurden. Es wurde eine Typologie von Infrastrukturen des Gemeinsamen entwickelt, in der die Funktionen, gestalterische Qualitäten, die Zielgruppen und Zugangsberechtigungen sowie weitere Merkmalsausprägungen dargestellt sind. Diese Typologie kann als Katalog zur Inspiration und für eine Bedarfsbestimmung bei der Entwicklung neuer Quartiere dienen.